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Architekturreise nach Wien – von Kaiserschmarrn, Kanaldeckeln und kreativen Köpfen
Im Rahmen eines Erasmus+-Architektur-Seminars besuchten Schülerinnen und Schüler der FOSBOS Kaufbeuren vom 5. bis 10. Oktober 2025 die Stadt Wien. Im Folgenden geben die Reisenden einen Einblick in ihre Erlebnisse und Eindrücke.
Wenn man Wien hört, denkt man an Prunk, Kultur und Sachertorte – wir dachten zuerst an: „eine Woche keine Schule”. Also rollten wir am Sonntagmorgen, 5.10.25, um 9:20 Uhr pünktlich los Richtung Hauptstadt der Habsburger. Nach der Ankunft bezogen wir unser Hostel, das Wombat‘s am Naschmarkt, bevor wir uns gleich ins Getümmel stürzten. Am Abend landeten wir im beliebten Restaurant NENI – Glück im kulinarischen Chaos, denn einen Tisch zu bekommen ist fast so schwer wie 15 Punkte in der Seminararbeit.
Montag – Baustellenluft und Ungerade Mauern
Der Montag begann mit einer kleinen Stadtführung geleitet durch einen Lehrer unserer Wiener Partnerschule, Markus Prikryl, bei der wir schon die ersten architektonischen Highlights Wiens entdeckten. Ziel des Tages: das Camillo Sitte Bautechnikum – eine Schule mit beeindruckender Praxisnähe. Auf dem Bauhof schnupperten wir in die Berufe der Maurer und Zimmerer hinein. Wir sägten wie wild, wuchsen als Team zusammen und bauten Mauern – die Einen gerader, die Anderen schiefer… 😉
Nach einem stärkenden Mittagessen in der Mensa spazierten wir am Abend zu einer Foodhall, wo für jeden Geschmack etwas dabei war – von Sushi bis Schnitzel.
Dienstag – Demokratie trifft Dachkonstruktion
Der Dienstag startete imposant: Besuch des österreichischen Parlaments! Dank einer Führung, während der wir uns wahlweise zwischen hohen Marmorsäulen oder unter Stuckdecken und eindrucksvollen Glaskuppeln befanden, erweiterten wir unser architektonisches und politisches Wissen. Besonders angetan hatte es uns der alte Parlamentssaal mit seinem historischen Charme. Danach folgte ein Kurs am Camillo Sitte Bautechnikum mit praktischer Aufgabe: Wir sollten ein Haus mit Dach, das nicht der Norm entspricht, entwerfen und als Modell bauen. Der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt, von futuristischen Formen bis zu eher normaleren Dächern. Beim anschließenden Zeichnen des Modells bekamen wir hilfreiche Tipps von Prof. Astrid Jagersberger. Belohnung des Tages: Pizza mit Nachtisch.
Mittwoch – Denkmalschutz und Nachhaltigkeit
Am Mittwoch durften wir in einen Kurs beim Direktor des Camillo Sitte Bautechnikums, Christoph Müller, hineinhorchen. Seine Ausführungen über Denkmalschutz machten deutlich, dass man nicht nur Häuser, sondern auch Geschichte bewahren sollte und hierzu viel Wissen nötig ist. Danach besuchten wir einen Kurs zum Thema Nachhaltigkeit in der Architektur, die perfekt zu unserem eigenen Seminarprojekt passte.
Am Nachmittag führte uns Frau Prof. Astrid Jagersberger auf eine Architektur-Stadtführung, bei der wir Wien noch einmal durch die Augen einer echten Architektin sahen. Viele Fotos, viele neue Ideen und so manches Mal der Gedanke: „Da würde ich auch gern wohnen.“
Donnerstag – Freizeit, Filmkulisse und Burger
Der Donnerstag stand ganz im Zeichen der eigenen Ideen und auch des Vergnügens: Ob Kunsthistorisches Museum, Schloss Schönbrunn oder einfach Bummeln durch die Innenstadt – Wien zeigte sich von seiner schönsten Seite. Nachmittags wurde es dann abenteuerlich (und ein wenig geruchsintensiv): Bei der „3. Mann Tour“ stiegen wir in die Wiener Kanalisation hinab –bekannt aus zahlreichen Filmen. Lehrreich, spannend und leicht stinkend – eine Kombination, die man nicht vergisst. Am Abend ließen wir die Reise noch bei einem gemeinsamen Burger-Essen ausklingen, und wer mochte, gönnte sich später noch ein „Spaßgetränk“.
Freitag – Auf Wiedersehen, Wien!
Am letzten Morgen hieß es: Koffer packen, Hostel räumen, Frühstück im Café. Noch einmal Croissant, Kaffee und ein kurzer Blick auf die Stadt, die uns so viele neue Eindrücke beschert hatte. Dann ging’s zurück nach Bayern – müde, glücklich und voller neuer Ideen für unser Architektur-Seminar.
Unser Fazit:
Wien hat uns gezeigt, dass Architektur mehr ist als nur Beton und Grundriss – sie ist Geschichte, Handwerk, Nachhaltigkeit und kultureller Austausch.
Wir kamen zurück mit neuen Perspektiven, vollem Kamera-Speicher und der Erkenntnis:
„Man kann vieles planen – aber das Beste entsteht unterwegs.
Ein herzlicher Dank gilt unserer ERASMUS+-Partnerschule, dem Camillo Sitte Bautechnikum, die uns mit offenen Armen empfangen hat. Durch ihre Gastfreundschaft, Offenheit und Herzlichkeit durften wir nicht nur den Schulalltag miterleben, sondern auch aktiv daran teilhaben. Wir haben uns jederzeit willkommen gefühlt und viel Neues dazugelernt. Unser besonderer Dank gilt zudem Herrn Markus Prikryl, ohne dessen Engagement und Einsatz dieser Ausflug nicht möglich gewesen wäre. Ihr Engagement und Ihre herzliche Art haben diesen Ausflug zu etwas ganz Besonderem gemacht – dafür danken wir Ihnen von Herzen.