Praxisprojekt „TGM-Ballastkörper“ – Lernen durch Zusammenarbeit und Handwerk

Zwischen dem 27. Mai und dem 29. Juni 2025 setzten Schüler*innen der Abteilung CSBT ein besonderes Praxisprojekt um: die Herstellung von sechs massiven Beton-Ballastkörpern für das TGM Abteilung Maschinenbau. Dieses Projekt verband technisches Wissen, Teamarbeit und handwerkliche Präzision auf eindrucksvolle Weise.

Auftraggeber des Projekts war das TGM, vertreten durch Dipl.-Ing. Dr. Nikolaus Eder Bed Med. Die Projektleitung übernahmen FL Thomas Leeb und FOL Markus Berger, die gemeinsam mit den Werkstätten der Tischlerei, der Maurerei und des Modellbaus eine enge Zusammenarbeit organisierten. Unterstützt wurden sie dabei von FOL Bernhard Tromayer in der Tischlerei, FOL Simon Proksch im Modellbau, FL Markus Paur in der Maurerei sowie Christian Thier, der die fertigen Ballastkörper in zwei Fahrten mit dem Schul-LKW transportierte.

Das Projekt startete Ende Mai 2025 mit der Anfrage des TGM zur Anfertigung von sechs Betonblöcken. Da der Zeitplan sehr eng gesteckt war, wurde sofort mit der Planung und Umsetzung begonnen. In den folgenden Wochen arbeiteten zahlreiche Klassen mit großem Engagement an der Realisierung. Insgesamt investierten die Schüler*innen rund 508 Arbeitsstunden in die verschiedenen Arbeitsschritte, vom Zuschnitt der Schalungen über das Betonieren bis zur finalen Lieferung.

Zu Beginn stand der Schalungsbau im Mittelpunkt. Die Schülerinnen und Schüler schnitten die Schalungsteile auf der Tischkreissäge zu, fertigten Gurthölzer an, setzten Schalungsanker, Aussparungsdosen und Abstandsrohre ein und behandelten die fertigen Formen mit Schalöl. Anschließend wurde die Bewehrung eingebaut, die später für Stabilität im Beton sorgte. Parallel dazu entstand in der Modellbauwerkstatt das Logo des Projekts, das per Lasercutter graviert und anschließend mit Silikonkautschuk abgegossen wurde. Diese individuellen Logos wurden in die Betonblöcke integriert und gaben den fertigen Ballastkörpern ein professionelles Erscheinungsbild.

Das Betonieren erfolgte in der Maurerwerkstätte. Dabei wurde der Beton der Güte C25/30 mit grünem Zement verwendet, der eine besonders kurze Ausschalzeit ermöglicht. Nach dem Verdichten und Aushärten wurden die Formen nach sieben Tagen geöffnet, gereinigt und für weitere Güsse wiederverwendet. Jeder Block wog rund 520 Kilogramm und hatte ein Volumen von 0,16 Kubikmetern, was einem Gesamtvolumen von etwa 1,3 Kubikmetern Beton entspricht. Für zusätzliche Stabilität sorgte eine Kombination aus AQ 76-Matte und Glasfaserverstärkung.

In der letzten Schulwoche wurden die fertigen Ballastkörper schließlich in zwei Transportfahrten an das TGM geliefert. Trotz des engen Zeitplans konnte das Projekt termingerecht und mit hoher Qualität abgeschlossen werden, ein Erfolg, der nur durch die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften und Schüler*innen möglich war.

Auch das Feedback der beteiligten Schüler*innen fiel durchwegs positiv aus. Bei einer Nachbesprechung am 26. September 2025 berichteten sie von wertvollen Lernerfahrungen und neuen Erkenntnissen. Viele betonten, wie hilfreich es war, theoretisches Wissen aus dem Unterricht praktisch anzuwenden. Ein Schüler meinte: „Ich habe bei dem Projekt gelernt, wie man eine Schalung richtig zusammenstellt. Das hat mir viel geholfen, den ganzen Ablauf zu verstehen.“

Mehrere Schüler*innen gaben an, dass sie erst durch das Projekt die Komplexität eines Bauvorgangs wirklich erkannt hätten. Ein Teilnehmer sagte: „Ich dachte, eine Schalung besteht nur aus zusammengeschraubten Platten. Aber das war viel aufwendiger und präziser, als ich gedacht habe.“ Andere betonten, dass sich durch die praktische Arbeit ihr Verständnis von Beton und Bauprozessen deutlich verbessert habe.

Neben fachlichen Kompetenzen spielten auch Teamarbeit und Organisation eine wichtige Rolle. Die Schüler*innen lernten, Aufgaben im Team zu verteilen, Verantwortung zu übernehmen und sich gegenseitig zu unterstützen. Eine Schülerin übernahm gezielt Koordinationsaufgaben, was von der Gruppe sehr geschätzt wurde. Viele lobten außerdem den offenen Austausch und die wertvollen Tipps der Fachlehrer, die ihre Erfahrung aus der Praxis einbrachten. Diese Mischung aus Theorie, Handwerk und persönlicher Betreuung machte das Projekt für alle Beteiligten besonders lehrreich.

Am Ende blickten Lehrkräfte und Schüler*innen gleichermaßen stolz auf das Ergebnis zurück. Das Projekt „TGM-Ballastkörper“ zeigte eindrucksvoll, wie praxisorientiertes Lernen Motivation, Verständnis und Teamgeist fördert. Es war nicht nur ein technischer Erfolg, sondern auch ein Beispiel dafür, wie durch gemeinsames Arbeiten echte Begeisterung für handwerkliche Berufe entsteht und wie sich aus Plänen, Beton und Engagement ein greifbares Resultat formt, das bleibt.

Fotos: Presseteam, Text: S.Felzmann